Was sind die Nebenwirkungen und Risiken der hyperthermen intraperitonealen Chemotherapie?
Die hypertherme intraperitoneale Chemotherapie, also kurz HIPEC, ist eine Methode,
dessen Wirkung vor allem bei fortgeschrittenen Krebsarten im Bauchraum wie
Magenkrebs, Bilddarmkrebs, Eierstockkrebs und Darmkrebs nachgewiesen ist. Bei der
Therapie von Tumoren im Bauchraum werden generell mit einer Zytoreduktion die
sichtbaren Tumoren und Krebswucherungen entfernt und danach werden die
Chemotherapie-Mittel an die betroffenen Stellen angewandt.
Die hypertherme intraperitoneale Chemotherapie, die bei der Therapie von Krebsarten
im Bauchraum als zweite Stufe verwendet wird – die erste Stufe ist die Zytoreduktion wie
oben beschrieben –ist bei manchen Patienten viel effektiver als die traditionelle
Chemotherapie Dank der Kombination aus Wärme und Chemotherapie, weil diese
Therapie nicht nur die Krebszellen, die man mit den Augen sehen kann beeinflusst,
sondern noch viele mehr erreichen und vernichten kann.
Die hypertherme intraperitoneale Chemotherapie(HIPEC) ist eine komplexe und
schwierige Operation, die seit über 20 Jahren auf der Welt verwendet wird und wird
mittlerweile als sicher betrachtet. In den letzten 10 Jahren, hat sich die
Komplikationsrate deutlich verringert. Das Sterberisiko in Zusammenhang mit
Komplikationen, die auf die Therapie zurückzuführen sind, belaufen sich in erfahrenen
Zentren für hypertherme intraperitoneale Chemotherapie (HIPEC) unter 3%. Dieser Wert
ist im Vergleich zu anderen hochrisikoreichen chirurgischen Operationen akzeptabel,
aber dennoch hat die hypertherme intraperitoneale Chemotherapie verschiedene
Nebenwirkungen und Risiken.
Dass die hypertherme intraperitoneale Chemotherapie(HIPEC) generell nach einer
Zytoreduktion durchgeführt wird, die eine schwere Operation ist, kann man bei 30% der
Patienten Komplikationen beobachten. Blutungen und Infektionen, die auch bei jeder
anderen Operation auftreten können, können auch dieser Anwendung beobachtet
werden.
Die Nebenwirkungen der hypertherme intraperitoneale Chemotherapie sind nicht anders
als die der traditionellen Chemotherapie und verschiedene Studien haben gezeigt, dass
die schweren Nebenwirkungen geringer sind.
Die Nebenwirkungen und Risiken der hyperthermen intraperitonealen Chemotherapie
können wie folgt sein:
Nach der hyperthermen intraperitonealen Chemotherapie können sich Entzündungen in
den Lungen und der Blase bilden und Trink- und Essstörungen auftreten.
Risiko des Auslaufs an den Verbindungsstellen des Darms (Anastomose) – Mit dem
Auslauf von Substanzen aus dem Darm in das Bauchinnere und die daraus
resultierenden Bauchinfektionen sind eine ernste Komplikation, dessen Risiko aber
gering ist. In solch einem Fall, muss nich eine Operation durchgeführt werden, um den
Auslauf zu verhindern.
Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) – Bei 6-7 Patienten von 100 Patienten
entwickelt sich dieses Problem, es ist also selten.
Nach der Operation können Blutungen entstehen oder ein Auslauf von Substanzen aus
dem Darm kann der Fall sein. Auch dieses Risiko ist gering und kann bei 4-5 Patienten
von 100 Patienten beobachtet werden.
Aufgrund des niedrigen Wertes von Leukozyten im Blut besteht das Risiko für eine
Infektion oder Blutung bei 1 Patienten von 10 Patienten.
Übelkeit und Erbrechen –Die Ernsthaftigkeit dieses Zustands ändert sich von Person zu
Person und falls notwendig, können dem Patienten Medikamente gegen Übelkeit
verabreicht werden. Der Schlauch, der nach der Operation von der Nase in den Magen
führt, mag zwar störend sein, aber es ist auch dabei behilflich, Übelkeit und Erbrechen zu
verhindern.
Tendenz für Infektionen – Nach der hyperthermen intraperitonealen Chemotherapieim
Bauchraum, steigt die Tendenz für eine Infektion (Bauchfellentzündung – Peritonitis).
Aber auch nur mit einer einfachen Chemotherapie besteht ein Infektionsrisiko.
Verlängerung der Genesungszeit – Zusammen mit der Zytoreduktion, kann nach einer
hyperthermen intraperitonealen Chemotherapie die Genesungszeit sich etwas
verlängern.
Lethargie / Müdigkeit – Die traditionelle Chemotherapie selber führt dazu, dass sich der
Patient sehr müde fühlt. Nach einer so großen Operation, die generell in zwei Phasen
durchgeführt wird, ist es normal, dass das Müdigkeitsgefühl zunimmt und das Bedürfnis
zum Ausruhen sich erhöht. Bis der Patient sein normales Energieniveau erreicht, kann
etwas Zeit in Anspruch nehmen. Nach etwa drei Monaten wird die Lebensqualität wieder
das Niveau vor der Operation erreichen.
Appetitlosigkeit
Durchfall – Dieses Problem wird auch von Zeit zu Zeit beobachtet. Der Durchfall kommt
nicht wegen der Chemotherapie, sondern viel mehr von der Operation.
Wunden im Mund – Nach der Therapie können sich, wenn auch mit einem geringen
Risiko, Wunden im Mund bilden. Da Sie eine Mundspülung benötigen werden, müssen Sie
sich an Ihren Arzt wenden.
Starker Haarausfall nach der hyperthermen intraperitonealen Chemotherapie(HIPEC)
wird selten beobachtet.
Wie auch bei der traditionellen Chemotherapie, ist es auch bei der hyperthermen
intraperitonealen Chemotherapie normal, dass der Patient ständig depressiv und
unglücklich ist. Mit der richtigen Aufklärung wird der Patient realistische Informationen
haben und wird diese Phase mit der Unterstützung und der moralischen Kraft seiner
Familie und dem medizinischen Team leichter überstehen.
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